Statement

Gazastreifen: “Unvorstellbares Grauen” – mehr als 50.000 Kinder Berichten zufolge getötet oder verletzt

Statement von Edouard Beigbeder, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika 

Amman/ Köln

Ein Mädchen inmitten der Zerstörung im Gazastreifen.

Ein Mädchen inmitten der Zerstörung im Gazastreifen.

© UNICEF/UNI799066/El Baba

“Innerhalb von 72 Stunden lieferten am letzten Wochenende Bilder von zwei schrecklichen Angriffen einen weiteren Beleg für den enormen Preis, den Kinder in diesem unerbittlichen Krieg im Gazastreifen bezahlen.

Am Freitag sahen wir Videos von den verbrannten und schwer versehrten Körpern der Kinder der Familie al-Najjar, die aus den Trümmern ihres Hauses in Chan Yunis gezogen wurden. Von zehn Geschwistern hat Berichten zufolge nur eines schwer verletzt überlebt.

Am frühen Montag erreichten uns Bilder von einem kleinen Kind, das in einer brennenden Schule in Gaza-Stadt eingeschlossen war. Bei diesem Angriff wurden Berichten zufolge mindestens 31 Menschen getötet, darunter 18 Kinder.

Diese Kinder – Leben, die niemals auf Zahlen reduziert werden sollten – sind nun Teil einer langen, erschütternden Liste unvorstellbarer Schreckensmeldungen: der schweren Kinderrechtsverletzungen, der Blockade von Hilfsgütern, des Hungers, der ständigen Vertreibung und der Zerstörung von Krankenhäusern, Wassersystemen, Schulen und Häusern – im Wesentlichen ist es die Zerstörung des normalen Lebens im Gazastreifen.

Seit dem Ende der Waffenruhe am 18. März sind Berichten zufolge 1.309 Kinder getötet und 3.738 verletzt worden. Insgesamt wurden seit Oktober 2023 laut Berichten mehr als 50.000 Kinder getötet oder verletzt. Wie viele Mädchen und Jungen müssen noch sterben? Wie viel Grauenhaftes muss noch live übertragen werden, bevor die internationale Gemeinschaft ihren Einfluss geltend macht und mutige, entschlossene Maßnahmen ergreift, um diesem erbarmungslosen Töten von Kindern ein Ende zu setzen?

UNICEF fordert erneut alle Konfliktparteien auf, die Gewalt zu beenden, die Zivilbevölkerung, einschließlich der Kinder, zu schützen, das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte zu achten, die sofortige Bereitstellung humanitärer Hilfe zu ermöglichen und alle Geiseln freizulassen.

Die Kinder in Gaza brauchen Schutz. Sie brauchen Nahrung, Wasser und Medikamente. Sie brauchen eine Waffenruhe. Aber mehr als alles andere brauchen sie sofortige, kollektive Maßnahmen, damit diese Situation beendet wird.“

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Ninja Charbonneau

Ninja CharbonneauAbteilungsleiterin Presse/Sprecherin

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