Statement

Statement von Edouard Beigbeder, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika

Berichten zufolge 45 Kinder im Gazastreifen getötet 

Amman/Köln

„Die Berichte über die Tötung von mindestens 45 Kindern im Gazastreifen in den vergangenen zwei Tagen sind eine weitere erschütternde Erinnerung daran, dass Kinder besonders leiden – sie hungern Tag für Tag, nur um dann Opfer wahlloser Angriffe zu werden.

In den vergangenen 19 Monaten war der Gazastreifen für Kinder tödlich – es gibt keine sicheren Orte. Von Norden bis Süden werden Kinder in Krankenhäusern, in zu Notunterkünften umfunktionierten Schulen, in behelfsmäßigen Zelten oder in den Armen ihrer Eltern getötet oder verletzt.

Allein in den vergangenen zwei Monaten wurden Berichten zufolge mehr als 950 Kinder bei Angriffen im Gazastreifen getötet.

Seit Beginn des Konflikts sind die Kinder im Gazastreifen unablässigen Angriffen ausgesetzt, ohne Zugang zu lebenswichtigen Gütern, grundlegenden Dienstleistungen und medizinischer Versorgung. In den vergangenen zwei Monaten hat sich die Lage durch die Blockade humanitärer Hilfe weiter dramatisch verschärft. Das Überleben der Kinder ist nicht nur durch Bomben und Kugeln gefährdet – auch die katastrophalen Lebensbedingungen bringen sie in Gefahr. Mit jedem weiteren Tag der Blockade steigt das Risiko, dass sie verhungern, erkranken und sterben.

Die Rechte der Kinder im Gazastreifen werden Tag für Tag schwer verletzt. Dringendes Handeln ist erforderlich, um sie vor den schweren Verletzungen ihrer Rechte sowie der ständigen Lebensgefahr zu schützen. Seit mittlerweile neunzehn Monaten sind Kinder ununterbrochen Gewalt ausgesetzt. Sie haben mehrfach monatelang unter Blockaden gelitten, die ihnen den Zugang zu lebenswichtiger Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung verwehrt haben. Immer wieder wurden sie aus ihren Unterkünften vertrieben und mussten auf der Suche nach Sicherheit und Schutz wiederholt fliehen. Ihr Leid ist unermesslich – die seelischen und körperlichen Narben werden sie ein Leben lang begleiten.

UNICEF appelliert erneut an die Konfliktparteien, die Gewalt zu beenden, und an alle Staaten, die Einfluss auf die Konfliktparteien haben, ihre Einflussmöglichkeiten zu nutzen, um den Konflikt zu beenden. Das humanitäre Völkerrecht muss von allen Konfliktparteien respektiert werden: Humanitäre Hilfe muss unverzüglich bereitgestellt, alle Geiseln freigelassen und der Schutz der Zivilbevölkerung vor Angriffen gewährleistet werden. Die tägliche Not und das Sterben von Kindern müssen sofort beendet werden.“

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Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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