Kinderhandel in Kambodscha

Kambodscha: Kinderhandel und Straßenkinder

In Kambodscha arbeiten mehr als 1,6 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren unter oft härtesten Bedingungen. Armut und Unwissenheit treiben viele von ihnen in die Hände von Menschenhändlern, die sie als billige Arbeitskräfte missbrauchen. Jahr für Jahr werden allein tausende Mädchen und Jungen als Prostituierte oder Bettler ins benachbarte Thailand verkauft. Das Sozialsystem in Kambodscha ist zu schwach, um Familien rechtzeitig zu schützen und Kinder vor Ausbeutung zu schützen. Es fehlt an Sozialarbeitern und Bildungsangeboten; Menschenhändler werden kaum strafrechtlich verfolgt.

Im Kreislauf der Ausbeutung

Die Finanzkrise hat die Situation der Kinder weiter verschärft. Viele Familien können ihre Kinder kaum noch versorgen. Für viele Jungen und Mädchen gibt es deshalb kaum ein Entrinnen aus dem Kreislauf der Ausbeutung. Im schlimmsten Fall landen sie auf der Straße, werden krank oder infizieren sich mit HIV. Sie werden gemieden und haben kaum eine Chance, sich ein neues Leben aufzubauen. Denn viele haben keine Schulbildung und kaum eine Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen.


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Was tut UNICEF?

  1. Hilfe für die Opfer von Kinderhandel und Ausbeutung
    Gemeinsam mit Partnerorganisationen unterstützt UNICEF Zentren für Mädchen und Jungen, die als Prostituierte missbraucht worden sind. Sie werden medizinisch versorgt, können den Unterricht besuchen oder einen Beruf wie Näherin oder Viehzüchter erlernen. Von UNICEF geschulte Sozialarbeiter helfen den Kindern und Jugendlichen, wieder Kontakt zu ihren Familien zu finden. Wenn eine Heimkehr nicht möglich ist, unterstützt UNICEF die Suche nach Pflegefamilien. Für Straßenkinder unterstützt UNICEF Anlaufstellen und Betreuungsangebote – vor allem in Slumvierteln.
  2. Schutz vor Kinderhandel und Ausbeutung
    UNICEF fördert den Aufbau von Kinderschutz-Netzwerken in den ärmsten Regionen Kambodschas. Freiwillige Helfer aus der Gemeinde, Polizisten, medizinische Kräfte, Lehrer sowie Mitarbeiter der Verwaltungen erhalten für den Kampf gegen Ausbeutung umfassende Schulungen. So können sie Alarm schlagen, wenn Kinder verschwinden oder Fälle sexueller Ausbeutung bekannt werden.

    UNICEF unterstützt auch Aufklärungskampagnen, die Familien werden über die Tricks der Menschenhändler informieren. Sozialarbeiter und freiwillige Helfer verteilen Informationen über AIDS, Drogenmissbrauch, Ernährung, Hygiene und die Rechte der Kinder. Die Sozialarbeiter versuchen auch, Alternativen für die Kinder zu finden, zum Beispiel eine handwerkliche Ausbildung – wichtige Schritte, damit die Mädchen und Jungen gar nicht erst in die Hände von Ausbeutern und Menschenhändlern geraten.3. Rechtsbeistand für die Kinder
  3. Rechtsbeistand für die Kinder
    UNICEF hilft, die Strafverfolgung durch Polizei und Justiz zu stärken. So unterstützt UNICEF die Entwicklung von Kinderschutzgesetzen, die die Lage der arbeitenden Jungen und Mädchen verbessern. Ein Team in der Hauptstadt Poipet geht Hinweisen nach, die über eine Telefon-Hotline eintreffen. Außerdem schult UNICEF Sozialarbeiter, Polizisten und Rechtsanwälte, die den Kindern in möglichen Gerichtsverfahren zur Seite stehen.