Ukraine - Länderinformation

Kinder sind durch Flucht und Gewalt traumatisiert

Bei jedem Luftalarm in seiner Heimatstadt Cherson gerät Jehor (Foto oben) in Panik. Er schaltet dann das Licht aus, legt sich auf den Boden und deckt sich mit einer Decke zu. Nach über einem Jahr Ukraine-Krieg ist der 10-Jährige durch die Gewalt und Zerstörung um ihn herum schwer traumatisiert.

Wie ihm geht es unzähligen anderen Kindern in der Ukraine. Bei den permanenten Angriffen werden immer wieder auch Wohnhäuser, Krankenhäuser und Schulen beschossen. Kinder werden verletzt oder getötet oder haben Angehörige verloren. Millionen Familien haben ihre Heimat verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Als dann auch noch Anfang Juni 2023 der Kachowka-Staudamm zerstört wurde und großflächige Überschwemmungen auslöste, waren Tausende Kinder durch die Fluten einer zusätzlichen Gefahr ausgesetzt. Die Teams von UNICEF waren in den Flutgebieten im Einsatz und haben ihre Nothilfe ausgeweitet.

Ukraine Nothilfe: Kinder warten nach der Zerstörung des Staudamms in einem UNICEF-Zentrum auf ihre Evakuierung.

Im Bahnhof Cherson hat UNICEF ein provisorisches kinderfreundliches Zentrum eingerichtet. Nach der Zerstörung des Staudamms konnten Kinder sich hier mit Spielen und Malen ablenken, während sie auf Hilfe warteten.

© UNICEF/UN0852911/UNICEF Ukraine

So hilft UNICEF mit Ihrer Spende den Kindern aus der Ukraine

Angst und Not sind allgegenwärtig: Seit über zwei Jahren bestimmt der Krieg das Leben von Millionen Kindern in der Ukraine. Ständig warnt der Luftalarm vor neuen Angriffen. Immer wieder müssen sich die Kinder in Sicherheit bringen.

UNICEF versorgt geflüchtete Familien in der Ukraine und in den Nachbarländern mit dem Notwendigen. Das Kinderhilfswerk überprüft regelmäßig, was den Kindern gerade besonders fehlt und passt Hilfsgüter und Nothilfe darauf an. Mobile Gesundheitsteams versorgen die Familien auch mit Hygieneartikeln, Medikamenten und Erste-Hilfe-Sets.

Entlang der Fluchtrouten in den Grenzgebieten mehrerer benachbarter Länder wurden sichere Anlaufstellen (so genannte "Blue Dot Centers") für geflüchtete Kinder und ihre Familien eingerichtet.

  • 16,6 Mio.
    Menschen

    brauchen humanitäre Hilfe

  • 10 Mio.
    Menschen

    sind innerhalb oder außerhalb der Ukraine auf der Flucht

  • 3,3 Mio.
    Kinder

    sind auf Hilfe angewiesen

Im vergangenen Winter hat UNICEF außerdem mehr als 1,5 Millionen Menschen vor den eisigen Temperaturen geschützt, indem sie Winterkleidung, Decken und mobile Heizgeräte verteilt haben. Auch Hunderte von Generatoren zum Erzeugen von Strom gehörten im Winter zu wichtigen Hilfsgütern. Denn viele Gebäude sind inzwischen durch den Krieg beschädigt oder zerstört, und Millionen Menschen in der Ukraine fehlt es an Strom, Wasser und Heizung.

Ukraine Nothilfe: Ein Mädchen läuft durch eine zerbombte Häuserlandschaft.

Bild 1 von 8 | Zerbombte Heimat: Die 13-jährige Maria läuft in ihrer Heimatstadt Irpin (Region Kiew) an Gebäuden vorbei, die durch Granaten und Raketeneinschläge beschädigt wurden. "Vor dem Krieg war Irpin eine wunderbare, grüne, schöne Stadt. Jetzt ist es hier nirgendwo mehr sicher, weil überall Minen sind und der Beschuss weitergeht“, erzählt Maria traurig.

© UNICEF/UN0848434/Filippov
Ukraine Nothilfe: Viele ukrainische Krankenhäuser verlegen ihren Betrieb in den Keller.

Bild 2 von 8 | Krankenhäuser unter Tage: Um Angriffen zu entgehen und Patient*innen zu schützen, verlegen viele Krankenhäuser ihren Betrieb vorübergehend in den Keller. Auch Oksana hat ihr Baby in einer solchen provisorischen Entbindungsstation zur Welt gebracht. Sobald die Luftsirenen ertönen, begleiten die Ärzt*innen die Frauen und ihre Neugeborenen in den Keller.

© UNICEF/UN0713928/Filippov
Nothilfe Ukraine: Millionen Kinder brauchen wegen dem Ukraine-Krieg humanitäre Hilfe.

Bild 3 von 8 | Zuhause in Trümmern: Der sechsjährige Denys in Shybene (Oblast Kiew) kann die Tränen nicht zurückhalten, als er durch die Trümmer seines früheren Zuhauses geht. Die Herbstjacke, die er trägt, ist das einzige warme Kleidungsstück, das er für den Winter hat.

© UNICEF/UN0715709/Boiko
Ukraine Nothilfe: Ein Mädchen

Bild 4 von 8 | Kaputte Wasser- und Stromleitungen: Auch das Haus der neunjährigen Veronika und ihrer Familie wurde im Krieg zerstört. „Wir haben weder Strom noch Gas noch Wasser", erzählt Veronikas Mutter Tetiana. "In unserem ganzen Dorf gibt es kein Wasser mehr. Nur wer einen Brunnen in seinem Garten hat, hat noch Wasser."

© UNICEF/UN0695288/Filippov
Ukraine Nothilfe: Unzählige ukrainische Kinder sind durch Gewalt, Flucht und Zerstörung traumatisiert.

Bild 5 von 8 | Trauma und seelische Narben: Der 13-jährige Kyrylo und sein Hund ruhen sich nach ihrer Flucht in Lwiw aus. Der Teenager und seine Mutter Natalia waren aus ihrer Heimat Charkiw geflohen, nachdem es dort wegen ständiger Raketenangriffe zu gefährlich geworden war. Viele der ukrainischen Kinder sind traumatisiert von dem Leid und der Gewalt, die sie erlebt haben.

© UNICEF/UN0646745/
Ukraine Nothilfe: Familien wurden durch den Krieg auseinandergerissen.

Bild 6 von 8 | Getrennte Familien: Der zwölfjährige Nazar hält seine Mutter Karyna ganz fest. In einer Unterkunft für Geflüchtete in Lwiw im Westen der Ukraine haben sie Schutz gesucht. Unzählige ukrainische Familien wurden durch den Krieg auseinandergerissen.

© UNICEF/UN0686459/Gilbertson - Highway Child
Ukraine Nothilfe: Ein Junge spielt in einem Flüchtlingscamp mit seinem Stofftier.

Bild 7 von 8 | Flucht innerhalb der Ukraine: Davyd, 7, lebt in einem Flüchtlingscamp für ukrainische Familien in Lwiw. Ein Container ist für ihn und seine Familie sein vorübergehendes Zuhause geworden. Seine Heimatstadt Kramatorsk musste die Familie wegen Gefechten verlassen. Jedesmal, wenn die Luftschutzsirenen ertönen, hat Davyd seitdem Angst und weint.

© UNICEF/UN0686454/Gilbertson - Highway Child
Ukraine Nothilfe: Millionen Kinder mussten vor dem Ukraine-Krieg fliehen.

Bild 8 von 8 | Ins Ausland geflüchtet: Mehrere Millionen Ukrainer*innen haben ihr Heimatland verlassen. Ein Großteil von ihnen lebt in direkten Nachbarländern der Ukraine. Andere – wie diese beiden Kindergartenkinder mit ihren Müttern – sind auf der Suche nach einem sicheren Ort in Deutschland angekommen.

© UNICEF/UN0667945/Maizhara

Nothilfe-Einsatz ausgeweitet

Tausende Tonnen unserer UNICEF-Hilfsgüter sind inzwischen in der Ukraine und den Nachbarländern eingetroffen. Immer wieder bringt UNICEF dringend benötigten Nachschub aus dem zentralen Warenlager in Kopenhagen mit weiteren LKW auf den Weg.

Für die Kinder aus der Ukraine ist die aktuelle Lage entsetzlich. Die Mädchen und Jungen brauchen unsere Hilfe jetzt. Bitte unterstützen Sie den Einsatz von UNICEF mit Ihrer Spende und senden Sie ein Zeichen der Solidarität für die Kinder und ihre Familien aus der Ukraine. Vielen Dank!

InfoLänderinfo Ukraine


Die Ukraine liegt im Osten von Europa. Das Land grenzt an die Nachbarländer Russland, Belarus, Polen, die Slowakei, Ungarn, Rumänien sowie die Republik Moldau. Die Hauptstadt der Ukraine ist Kiew.

7,5 Millionen Kinder lebten in der Ukraine, als der Krieg im Februar 2022 eskalierte. Schon seit 2014 litten die Menschen unter einem anhaltenden Konflikt, der in der Ostukraine begann und sich mit dem Angriffskrieg 2022 massiv verschärfte.

Die Mädchen und Jungen brauchen dringend Frieden, und zwar jetzt. UNICEF ist vor Ort, um sich für eine bessere Zukunft für die Kinder einzusetzen.