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Westafrika im Kampf gegen das Coronavirus


von Autor_Susanne Stocker

Die Nichtregierungsorganisation Tostan setzt sich seit 1991 dafür ein, Gemeinschaften zu stärken und Menschenrechte zu fördern. Gegründet von Molly Melching im Senegal hat Tostan ein spezielles "Community Empowerment Programm (CEP)" entwickelt, das Dörfern eine nachhaltige, langfristige und eigenbestimmte Entwicklung ermöglicht. Ein Fokus liegt auf der Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann, um beispielsweise auch Praktiken wie Genitalverstümmelung zu beenden. Mittlerweile ist das Programm in 22 Sprachen und 8 afrikanische Länder übertragen worden. United Internet for UNICEF und UNICEF unterstützen die Arbeit der NGO Tostan.

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© Tostan

Die Coronakrise hat auch für Tostan neue Herausforderungen gebracht: Viele Verhaltensweisen, die die Ausbreitung des Virus verhindern oder zumindest eindämmen sollen, lassen sich nicht auf die Realität in ländlichen, afrikanischen Dörfern übertragen. Daher hat die NGO eigene illustrierte Booklets in zehn verschiedenen Sprachen entwickelt, die das alltägliche Leben der ländlichen Bevölkerung wiederspiegelt, mit der Tostan seit 30 Jahren zusammenarbeitet.

Die Booklets, die über COVID-19 aufklären, werden in hunderten, entlegenen ländlichen Gemeinden Westafrikas verteilt: im Senegal, Guinea, Guinea-Bissau, Gambia und Mali. Für eine noch bessere Verbreitung stehen die Broschüren auch online zur Verfügung, weitere Sprachen sind in Arbeit.

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Die Broschüre von Tostan in Wolof, eine Sprache, die überwiegend im Senegal gesprochen wird.

© Tostan


Ein zusätzliches Radioprogramm in fünf Ländern und den lokalen Sprachen ergänzt die Kampagne im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Außerdem schafft es Sensibilität für Gefahren, die in dieser schwierigen Phase wieder vermehrt auftreten können, wie eine Zunahme von Kinderehen und häusliche Gewalt.

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© Tostan
Susanne Stocker
Autor: Susanne Stocker

Online Editor
Stiftung United Internet for UNICEF