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1.000 Kinder unter 5 Jahren sterben täglich an Folgen schmutzigen Wassers

Weltwassertag am 22. März 2023

Rund zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. 450 Millionen Kinder leben in Gebieten mit hoher oder extrem hoher Wasserunsicherheit. 190 Millionen Kinder in zehn afrikanischen Ländern sind laut einer neuen UNICEF-Analyse durch eine dreifache Wasserkrise besonders gefährdet. Bei ihnen kommen unzureichende Versorgung mit Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH), eine hohe Last an durch schmutziges Wasser verursachte Krankheiten und hohe Risiken durch den Klimawandel zusammen.

Die dreifache Bedrohung ist der Analyse zufolge in Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Côte d'Ivoire, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia am schwersten. Damit gehört West- und Zentralafrika zu den Regionen mit der größten Wasser- und Klima-Unsicherheit der Welt.

Viele der am schlimmsten betroffenen Länder, insbesondere in der Sahelzone, leiden unter Instabilität und bewaffneten Konflikten, was den Zugang von Kindern zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zusätzlich erschwert. Täglich sterben weltweit mehr als 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden.

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Eine Frau schöpft Regenwasser von der Straße in ihre Wasserkanister. In den letzten drei Jahren war die Dürre im Süden von Madagaskar verheerend und jeder Tropfen Wasser ist wertvoll.

© UNICEF/UN0406739/Andriananten

Eine weitere Untersuchung von UNICEF zeigt, dass weltweit mehr als 1,42 Milliarden Menschen in Gebieten mit hoher oder extrem hoher Wasserunsicherheit leben, darunter 450 Millionen Kinder. Damit hat jedes fünfte Kind weltweit nicht genug Wasser, um seinen täglichen Bedarf zu decken.

Die Analyse identifiziert besonders betroffene Gebiete, in denen natürliche Wasserknappheit mit einer schlechten Wasserversorgung zusammentreffen. Familien und Gemeinden sind dort auf Oberflächenwasser und unsichere Wasserquellen angewiesen. Zudem dauert es häufig länger als 30 Minuten, um Wasser zu beschaffen - diese Aufgabe fällt oft Kindern zu, meistens Mädchen, die dann nicht zur Schule gehen können.

Neben schnellem Bevölkerungswachstum, Verstädterung, Wassermissbrauch und Misswirtschaft reduzieren der Klimawandel und extreme Wetterereignisse die verfügbaren Mengen an sicherem Wasser. Laut einem UNICEF-Bericht aus dem Jahr 2017 wird fast jedes vierte Kind weltweit bis 2040 in Gebieten mit extrem hohem Wasserstress leben.

Gemeinsam mit UNICEF unterstützen wir Projekte, die Kindern sauberes Wasser ermöglichen. Dazu gehört:

  • In vielen Ländern baut UNICEF Wasserstellen und bohren Brunnen.
  • UNICEF verlegt neue Wasserleitungen oder reparieren bestehende Wassersysteme.
  • In manchen Regionen liefert UNICEF sicheres Trinkwasser an zentrale Orte, zum Beispiel in großen Lastwagen oder in Wassertanks.