© UNICEF/UNI724435/El BabaEin Mädchen in den Trümmern ihres Hauses im Gazastreifen
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Gaza: Kinder dürfen jetzt nicht allein gelassen werden

Ein vorläufiger Frieden, aber noch keine Entlastung in Sicht: Die Kinder in Gaza brauchen, trotz vereinbarter Waffenruhe, weiterhin Unterstützung, denn Gaza ist weitläufig zerstört, die medizinische Infrastruktur ist kaum vorhanden und die meisten Familien leiden an Hunger.

Gaza
von Autor_Tessa Page

Sie haben sicherlich die guten Neuigkeiten in den Nachrichten verfolgt: Es wurde endlich eine Waffenruhe in Gaza vereinbart. Die letzten fünfzehn Monate waren für die Kinder von Gewalt, Tod und Zerstörung geprägt. Endlich gibt es einen Hoffnungsschimmer für viele Familien.

Doch die Lage der Kinder im Gazastreifen bleibt weiter dramatisch. Denn nur weil keine Bomben mehr fallen, bedeutet es nicht, dass es keinen Bedarf mehr nach humanitärer Hilfe gibt – im Gegenteil. Wir dürfen die Kinder in Gaza jetzt nicht allein lassen. Sie kämpfen weiterhin jeden Tag um ihr Überleben.

Tiefgreifende Zerstörung

Weit über die Hälfte der Gebäude im Gazastreifen sind zerstört, darunter Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser. Von den einst 36 Krankenhäusern ist weniger als die Hälfte noch funktionstüchtig. Das ist besonders für Kinder, die verletzt wurden, fatal.

Es fehlt noch immer an allem

Ein junges Mädchen beim Brotbacken

Die 10-jährige Maryam backt Brot für ihre Familie im südlichen Gazastreifen. (Mai 2024)

© UNICEF/UNI577126/Media Clinic

Viele Familien haben nicht genügend zu essen, fast die gesamte Bevölkerung leidet an Hunger. Oft haben Menschen wochenlang nur Brot gegessen, so wie hier auf dem Foto zu sehen. Und das auch nur, wenn sie Mehl und sauberes Wasser hatten. Vor allem Kinder sind von starker Mangelernährung betroffen – sie brauchen dringend therapeutische Zusatznahrung und müssen medizinisch behandelt werden.

Viele Kinder traumatisiert

Zahllose Kinder in Gaza haben enge Familienmitglieder verloren, Bombenangriffe hautnah miterlebt, so wie dieses Mädchen auf dem Foto, oder wurden selbst verletzt. Die traumatische Belastung durch das Erlebte wird sie noch jahrelang begleiten. Sie brauchen psychosoziale Betreuung, um das, was ihnen widerfahren ist, aufzuarbeiten.

Seit Beginn der Waffenruhe, fuhren erste zusätzliche Lastwagen von UNICEF mit Wasser, Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, warmer Kleidung und anderen wichtigen humanitären Hilfsgütern in den Gazastreifen. Dutzende haben ihr Ziel bereits erreicht, täglich werden weitere folgen. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Nach 15 Monaten Krieg ist der Bedarf an humanitärer Hilfe enorm.

Ein Mädchen flieht aus einem Haus

Ein weinendes Mädchen nach einem Bombenangriff

© UNICEF/UNI488859/El Baba
  • Mit 85 Euro kann UNICEF ein Krisenpaket, mit therapeutischer Spezialnahrung, Decken und sauberem Trinkwasser bereitstellen
  • Mit 108 Euro können 30.000 Tabletten, zum Reinigen von Wasser, finanziert werden
  • 270 Euro gewährleisten 72 Dosen Spezialmilch für schwer mangelernährte Kinder
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Autor: Tessa Page

Vorsitzende des Vorstands Stiftung United Internet for UNICEF