Erdbeben Syrien Türkei: Kinder im syrisch-türkischen Grenzgebiet brauchen weiterhin Hilfe

Kinder brauchen weiterhin Hilfe

Spenden und nach der Erdbebenkatastrophe langfristig helfen

Wir sind weiterhin für die Kinder in Not im Einsatz. Unterstützen Sie unsere Arbeit in Syrien mit Ihrer Spende!

Mehrere schwere Erdbeben hatten im Februar 2023 in der Südtürkei und im Norden Syriens ganze Straßenzüge in Trümmer gelegt. Zehntausende Menschen kamen ums Leben, darunter viele Kinder. Etliche Häuser und auch Schulen und Gesundheitseinrichtungen stürzten ein oder wurden beschädigt.

Auch lange nach der Erdbebenkatastrophe brauchen noch immer viele Kinder Hilfe, vor allem in Syrien, wo fast 14 Jahre lang Krieg herrschte. Viele Familien dort leben in Armut. Durch den Krieg wurden große Teile der Infrastruktur beschädigt, sodass der Zugang zu sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung oder Bildung vielerorts sehr eingeschränkt ist. Nach der Erdbebenkatastrophe 2023 brauchen viele Kinder zusätzliche psychosoziale Betreuung, um das Erlebte zu verarbeiten.

UNICEF war vom ersten Tag an vor Ort, um sofortige humanitäre Hilfe für die Erdbebenopfer sowohl auf der türkischen als auch auf der syrischen Seite der Grenze zu leisten. Und wir bleiben auch weiterhin in den Erdbebenregionen im Einsatz, um die Familien langfristig zu unterstützen. Bitte helfen Sie den Kindern gemeinsam mit uns.

Erdbeben trafen Bürgerkriegsland Syrien mitten im Winter

Die verheerenden Erdbeben hatten insbesondere auf der syrischen Seite Millionen Menschen getroffen, die nach vielen Jahren Bürgerkrieg schon vor dem Erdbeben am Ende ihrer Kräfte waren. Viele hatten durch die anhaltende Gewalt, Vertreibung und den Kollaps der Wirtschaft alles verloren. Die meisten syrischen Familien sind sehr verarmt. Für viele Familien in Syrien ist es aktuell schwer, über die Runden zu kommen. Manche Eltern in Syrien können ihre Kinder nicht mehr ausreichend ernähren.

Die Schockwellen des Bebens der Stärke 7,7 trafen mehrere syrische Städte – darunter Aleppo, Idlib, Homs, Hamah und Lattakia. Den heftigen Erdbeben folgten unzählige, teils schwere Nachbeben. Schätzungsweise 500.000 Menschen allein in Syrien verloren durch das Erdbeben ihr Zuhause. Auch Wasserwerke und Wasserleitungen in Syrien wurden durch die Erdbeben stark beschädigt.

Erschwerend kam hinzu, dass in vielen Gebieten Syriens zur Zeit der Erdbeben ein harter Winter mit Schnee und Kälte herrschte. In den Wochen nach der Erdbebenkatastrophe waren sie eiskalten Temperaturen, starken Schnee- und Regenfällen schutzlos ausgeliefert.

Tausende Cholera-Fälle in Syrien – große UNICEF-Impfkampagnen

Noch dazu hatte Syrien in den letzten Jahren vermehrt mit Cholera-Ausbrüchen zu kämpfen. Zehntausende Menschen infizierten sich mit der lebensgefährlichen Durchfallerkrankung, vor allem im Nordwesten Syriens.

UNICEF führte deshalb gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Partnern im Jahr 2023 eine große Impfkampagne gegen Cholera durch: 1,7 Millionen Dosen Cholera-Impfstoff wurden eingesetzt, um die Kinder und ihre Familien vor der Erkrankung zu schützen – vor allem in den am stärksten von den Erdbeben betroffenen syrischen Gebieten. Die Notunterkünfte dort waren in der Zeit unmittelbar nach dem Erdbeben stark überfüllt. Das Risiko, sich mit Cholera zu infizieren, ist unter solchen Umständen besonders hoch.

Die Impfhelfer*innen gingen für die Impfungen auch von Haus zu Haus und suchten gezielt obdachlose Familien auf, um möglichst breit zu impfen und die Krankheit so schnell wie möglich einzudämmen.

Erdbeben Syrien und Türkei: UNICEF führt große Impfkampagne im Kampf gegen Cholera in Syrien durch.

Ein Junge wird gegen Cholera geimpft. UNICEF hat in Syrien große Cholera-Impfkampagnen durchgeführt.

© UNICEF/UN0755743/Nader

Ihre Spende für Kinder in Syrien in Not

Mit Ihrer Spende helfen Sie mit, dass wir unsere Nothilfe für die betroffenen Kinder in Syrien fortsetzen und sie mit sauberem Wasser, Medikamenten und anderen Hilfsgütern versorgen können. 

Mit Ihren Spenden hilft UNICEF Kindern nach den Erdbeben in Syrien und der Türkei auch langfristig

Unsere humanitäre Hilfe für die Kinder in Syrien

Wir von UNICEF leisten in Nordsyrien und den anderen Teilen des Landes seit vielen Jahren Nothilfe für Kinder und ihre Familien. Im Jahr 2023 haben wir insgesamt 5,6 Millionen von den Erdbeben betroffene Menschen in Syrien mit unseren Hilfsgütern und Hilfsangeboten erreicht, darunter waren 3,2 Millionen Kinder.

Einer der Schwerpunkte unserer humanitären Hilfe nach den Erdbeben war die Versorgung von Millionen Kindern und Familien mit sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Dies ist nach Naturkatastrophen immer sehr wichtig, um übertragbare Krankheiten zu verhindern bzw. einzudämmen. Dies ist auch deshalb lebenswichtig, weil es zuletzt in Syrien viele Cholera-Fälle gegeben hatte.

  • Erdbeben Syrien Türkei: Ein Junge bekommt einen Karton mit UNICEF-Hilfsgütern

    Bild 1 von 7 | Kleidung und andere Hilfsgüter: Der 8-jährige Ali aus Lattakia wurde durch das verheerende Erdbeben aus seiner Heimat vertrieben. In einer Notunterkunft für Geflüchtete bekommt er von UNICEF eine Kiste mit Kleidung.

    © UNICEF/UN0844586/Issa
  • Erdbeben Türkei Syrien: Eine Helferin in einer der Erdbebenregionen misst den Oberarm eines Jungen.

    Bild 2 von 7 | Spezialnahrung: Der vierjährige Hamzeh aus Aleppo wird von der Gesundheitshelferin Hiba auf Mangelernährung untersucht. UNICEF behandelt mangelernährte Kinder mit Spezialnahrung und verteilt proteinreiche Kekse.

    © UNICEF/UN0781272/Al-Asadi
  • Erdbeben Türkei Syrien: Psychosozial geschulte Mitarbeiter*innen sind für die Erdbebenopfer da.

    Bild 3 von 7 | Psychosoziale Hilfe: Es sieht ganz spielerisch aus, was die Mitarbeiter*innen eines UNICEF-Partners in Lattakia (Syrien) diesen Schulkindern mit ihren Handpuppen zeigen. Aber nebenbei lernen die Kinder, wie sie nach den Erdbeben besser mit ihren Ängsten umgehen und das Erlebte verarbeiten können.

    © UNICEF/UN0782704/
  • Erdbeben Türkei Syrien: Erdbebenopfer stehen vor einer mobilen Klinik in Syrien.

    Bild 4 von 7 | Mobile Gesundheitsteams: Eltern in Aleppo warten auf eine Untersuchung in einer mobilen Klinik, die von UNICEF unterstützt wird. Die mobilen Gesundheitsteams sind in den Erdbebenregionen unterwegs, um möglichst viele Erdbebenopfer zu erreichen und die Kinder gesundheitlich zu versorgen.

    © UNICEF/UN0781585/Al-Asadi
  • Erdbeben Türkei Syrien: Menschen warten in Aleppo vor einem LKW auf Trinkwasser.

    Bild 5 von 7 | Trinkwasser-Lieferungen: Mit großen Tankwagen bringt UNICEF sauberes Trinkwasser in die vom Erdbeben heimgesuchten Krisengebiete, so wie hier in Aleppo.

    © UNICEF/UN0781306/Al-Asadi
  • Erdbeben Türkei Syrien: Ein Wasserexperte von UNICEF prüft Trinkwasser in einem kleinen Glas.

    Bild 6 von 7 | Mohammed, Wasserexperte bei UNICEF, prüft die Qualität des Trinkwassers, das per LKW angeliefert wurde. Zehntausende Menschen brauchen neben dem sauberen Wasser auch Notunterkünfte, Hygieneartikel, warme Decken und Kleidung.

    © UNICEF/UN0781299/Al-Asadi
  • Erdbeben Türkei Syrien: UNICEF-Partner verteilen Hygieneartikel und andere Hilfsgüter.

    Bild 7 von 7 | Hygiene-Pakete: UNICEF-Partner entladen Hygiene-Pakete und Plastikplanen im syrischen Idlib. Tausende dieser Pakete haben wir nach den Erdbeben verteilt. Auch Decken und LED-Lampen haben wir in Notunterkünften ausgegeben. 

    © UNICEF/UN0779876/Bakour

Wir haben außerdem Hunderttausende Kinder medizinisch versorgt und auf Mangelernährung hin untersucht. Auch der Kinderschutz ist nach Katastrophen wie diesen eines unserer Hauptanliegen. Inmitten des Chaos und der Zerstörung kann es leicht passieren, dass Kinder ihre Eltern verlieren. Sie brauchen besonderen Schutz.

Ebenfalls besonders wichtig ist die psychosoziale Betreuung der Kinder. Wir hier in Deutschland können uns kaum vorstellen, was sie erlebt und gesehen haben. Viele haben Eltern, andere Familienmitglieder oder Freund*innen verloren. Wir von UNICEF kümmern uns gemeinsam mit unseren Partnern darum, diese Kinder aufzufangen – zumal nach den Erdbeben die Schulen in Teilen Syriens geschlossen wurden, so dass für die Kinder dieser Rückzugsort zwischenzeitlich wegfiel.

Wir helfen deshalb in den betroffenen Regionen mit, Schulen schnell wieder instandzusetzen. Und wir statten die Schulen mit Lernmaterialien aus. Dank der UNICEF-Hilfe konnten bereits mehrere Hunderttausende Kinder in Syrien im Erdbebenjahr 2023 ihre schulische Bildung weiter fortsetzen.

Erdbeben Syrien Türkei: Eine UNICEF-Helferin in Syrien im Gespräch mit einem Mädchen.

UNICEF-Helferinnen und -Helfer machen den Kindern in den Notunterkünften Mut, ihre Gefühle auszudrücken – zum Beispiel beim Malen. Hier zeigt die 4-jährige Naya einer UNICEF-Helferin stolz ihr selbstgemaltes Bild. Naya hat durch das Erdbeben ihr Zuhause verloren.

© UNICEF/UN0792084/Haddad
UNICEF-Hilfe im Erdbebengebiet: Das tun wir konkret
  • Wasserversorgung: Wir stellen sicher, dass betroffene Kinder und Familien Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitären Einrichtungen bekommen.

  • Bildung: Wir haben mitgeholfen, dass Kinder in den Erdbebengebieten schnell wieder zur Schule gehen konnten. Dafür haben wir Schulen wieder instandgesetzt und Schulklassen mit Lernmaterialien ausgestattet. 

  • Medizinische Versorgung: Über unsere regionalen Warenlager in den Nachbarländern Libanon und Jordanien haben wir medizinisches Equipment nach Syrien gebracht, zum Beispiel Erste-Hilfe-Sets.

  • Impfungen: Auch Impfungen gehören zu der lebenswichtigen medizinischen Grundversorgung für Kinder. Wir haben nach den Erdbeben große Impfkampagnen durchgeführt, zum Beispiel gegen Cholera und Polio.

  • Spezialnahrung: Wir haben unsere mobilen Teams gezielt in die Krisengebiete geschickt, damit sie Kinder und schwangere Frauen schnell erreichen und mit therapeutischer Nahrung versorgen konnten. 

So haben wir nach den Erdbeben Kindern in der Türkei geholfen

Auch in den türkischen Erdbebengebieten stand unmittelbar nach den Erdbeben der Schutz der Kinder für uns im Mittelpunkt. Allein im Jahr 2023 konnten wir insgesamt 2,4 Millionen Kinder in der Türkei mit unserer Hilfe erreichen. So haben wir direkt nach dem ersten heftigen Erdbeben Hilfsgüter wie zum Beispiel sauberes Wasser, wärmende Kleidung und Decken für Tausende Kinder und Babys bereitgestellt, dazu auch Hygiene-Sets für Familien. Wir haben außerdem lebensrettende Impfstoffe und medizinisches Equipment für die Katastrophengebiete in der Türkei beschafft.

Erdbeben Syrien Türkei: Kinder in der Türkei stehen neben großen UNICEF-Kartons mit Hilfsgütern

Nothilfe nach dem Erdbeben: Wir haben im Jahr 2023 mehrere Millionen Kinder in der Türkei mit Hilfsgütern versorgt.

© UNICEF/UN0792502/Ergen

Traumatisierte Kinder in der türkischen Erdbebenregion konnten wir in der Zeit nach den Erdbeben mit psychosozialer Hilfe unterstützen. Wir haben auch zahlreiche kinderfreundliche Orte in der Nähe von Notunterkünften eingerichtet, wo Kinder unbeschwert spielen konnten. Außerdem haben wir temporäre Lernzentren für die Kinder eingerichtet. Und: Wir haben mitgeholfen, weit über 1.000 Schulen in den türkischen Erdbebengebieten zu reparieren.

Hilfe nach Erdbeben: Spenden und gemeinsam für die Kinder da sein

Wir von UNICEF sind für die Kinder da. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen unterstützen wir die betroffenen Familien und leisten umfangreiche humanitäre Hilfe. Danke an alle Spender*innen aus Deutschland, die unsere akute Nothilfearbeit unmittelbar nach den Erdbeben in Syrien und der Türkei und auch unsere langfristige humanitäre Hilfe vor Ort möglich machen!

Ihre Spende für Kinder in Syrien in Not

Mit Ihrer Spende helfen Sie mit, dass wir unsere Nothilfe für die betroffenen Kinder in Syrien fortsetzen und sie mit sauberem Wasser, Medikamenten und anderen Hilfsgütern versorgen können. 

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