Statement

Gemeinsames Statement: WFP/UNICEF-Konvoi mit lebensrettenden Hilfsgütern im sudanesischen Nord-Darfur angegriffen

Rom/New York/Berlin

„Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und UNICEF verurteilen den Angriff auf einen gemeinsamen humanitären Konvoi in der Nähe von Al Koma, Nord-Darfur, in der vergangenen Nacht.

Fünf Mitglieder des Konvois wurden getötet und mehrere weitere Personen verletzt. Zudem wurden mehrere Lastwagen verbrannt und dringend benötigte humanitäre Hilfsgüter beschädigt.

Der aus 15 Lastwagen bestehende Konvoi war unterwegs, um Kinder und Familien in der von katastrophalem Hunger betroffenen Stadt El Fasher mit lebensrettenden Nahrungsmitteln und Spezialnahrung zu versorgen. Nach der monatelangen Eskalation der Gewalt sind Hunderttausende Menschen – darunter viele Kinder – akut von Mangelernährung und extremen Hunger bedroht, sollten die Hilfsgüter sie nicht umgehend erreichen.

Wie bei all unseren humanitären Konvois wurde die Route im Vorfeld bekannt gegeben. Die Akteure vor Ort waren informiert und wussten über die Position der Lastwagen Bescheid. Nach dem humanitären Völkerrecht müssen Hilfskonvois geschützt werden und alle Konfliktparteien sind verpflichtet, die rasche und ungehinderte Durchfahrt humanitärer Hilfe zu gewährleisten und zu erleichtern, um Menschen in Not zu erreichen.

Beide Organisationen fordern ein sofortiges Ende der Angriffe auf Mitarbeitende humanitärer Organisationen, ihre Einrichtungen und Fahrzeuge – eine Verletzung des humanitären Völkerrechts.

Wir fordern eine dringende Untersuchung des Vorfalls und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Wir sprechen den Familien der Opfer unser Beileid und allen Verletzten unser tiefstes Mitgefühl und unsere Unterstützung aus. Es ist verheerend, dass die Hilfsgüter nicht die Kinder und Familien erreicht haben, die dringend auf diese Hilfe angewiesen sind. Der Konvoi hatte bereits eine Strecke von über 1.800 Kilometern von Port Sudan zurückgelegt. Während wir noch über die Weiterfahrt nach El Fasher verhandelten, wurde er angegriffen.

Dieser jüngste Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Angriffen auf humanitäre Einsätze in den vergangenen zwei Jahren – darunter der Beschuss des WFP-Geländes in El Fasher in der vergangenen Woche, bei dem eine Werkstatt, ein Bürogebäude und eine Klinik beschädigt wurden.

Angriffe auf Mitarbeitende humanitärer Organisationen, Hilfsgüter, Einsätze sowie auf Zivilpersonen und die zivile Infrastruktur im Sudan dauern seit viel zu langer Zeit an – häufig ohne Konsequenzen. Die Teams von WFP und UNICEF bleiben trotz der unsicheren Lage weiterhin vor Ort. Die Organisationen rufen dazu auf, sichere Arbeitsbedingungen sowie die uneingeschränkte Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Konfliktparteien zu gewährleisten. Das Leben von Millionen Menschen im Sudan – einschließlich in Gebieten wie El Fasher in Darfur – hängt davon ab.“


Service für die Redaktionen

» Gerne vermitteln wir Interviews mit den UNICEF-Kolleg*innen vor Ort.

» Bild- und Videomaterialien stehen hier zur Verfügung.

Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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