Jemen

Länderinformation

© UNICEF/UNI366586/Abaidi

Die neun Monate alte Nour litt an Mangelernährung. Eine Behandlung mit Spezialnahrung half ihr über den Berg.

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Nach fast neun Jahren Krieg herrscht im Jemen eine der schwersten humanitären Krisen und auch eine der schlimmsten Hungerkrisen der Welt. Rund Dreiviertel der Bevölkerung sind auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Hunderttausende Kinder sind lebensbedrohlich mangelernährt und brauchen schnell Hilfe.

Die Ernährungssituation im Jemen ist dramatisch. Etwa jede dritte Familie bekommt nahezu nie Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Milch oder Fleisch auf den Tisch. Das Geld reicht nur für eingeschränkte, einseitige Nahrung wie Reis oder Brot.

Das ist besonders für Kinder sehr gefährlich, deren Körper eine ausgewogene Ernährung braucht, um sich gesund zu entwickeln. UNICEF-Expertinnen zufolge leiden 2,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren im Jemen an akuter Mangelernährung. Über 500.000 von ihnen sind sogar lebensbedrohlich mangelernährt.

Der Krieg im Jemen verschärft die ohnehin schwierige Lage der Kinder in einem der ärmsten Länder der Region. Die Gesundheitsversorgung ist durch die Kämpfe vielerorts zusammengebrochen, nur noch wenige Krankenhäuser sind voll funktionsfähig. Millionen Familien überall im Land brauchen dringend Nothilfe und eine Grundversorgung. Es fehlt an Medikamenten, Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser.

Jemen ist momentan einer der schlimmsten Orte auf der Welt, um ein Kind zu sein.

Geert Cappelaere, UNICEF-Regionaldirektor im Jemen

UNICEF leistet gemeinsam mit Partner wie United Internet for UNICEF humanitäre Hilfe und fordert eine Lösung des Konflikts – damit die Kinder im Jemen gesund und sicher groß werden können.

Wir helfen den Kinder im Jemen mit:

  • Hungernde Kinder bekommen Spezialnahrung, wie Erdnusspaste und therapeutische Milch, damit sie überleben können.
  • Gemeinsam mit UNICEF ermöglichen wir Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
  • Viele Mädchen und Jungen sind durch ihre Kriegserlebnisse traumatisiert. Mit Spiel-, Gesprächs- und Betreuungsangeboten unterstützen wir die Aufarbeitung des Erlebten.
  • Große Impfkampagnen, zum Beispiel gegen Cholera, Polio und Masern, schützen Kinder vor weiterem Leid. Dafür sind Tausende Impfhelferinnen und -helfer im ganzen Land unterwegs.
  • Mit Durchfallmitteln und anderen Medikamenten, Cholera-Betten und Beratung unterstützt UNICEF die Familien gesundheitlich.
InfoJemen in Zahlen


Hauptstadt: Sana´a mit ca. 2,2 Mllionen Einwohnern

Bevölkerung: 28,5 Millionen Einwohner (Schätzung 2018)

Landessprache: Arabisch

Religion: Islam ist offizielle Staatsreligion, es gibt zusätzlich kleine Gemeinden von Juden, Zwölferschiiten, Bahaí, Christen und Hindus

Seit Beginn des Krieges im März 2015 zählt der Jemen zu einer der größten humanitären Krisen weltweit. Im Land selbst sind über drei Millionen Menschen auf der Flucht vor den bewaffneten Konflikten. In die umliegenden Länder, wie Oman, Saudi-Arabien und Dschibuti, sind um die 190.000 Menschen geflohen.

Trotz der katastrophalen Lage im Jemen fliehen dorthin monatlich Tausende, darunter insbesondere Somalier.

(Jemen in Zahlen, Quelle: Auswärtiges Amt)